Auf der Nordsee sind am Donnerstagmorgen ein Frachtschiff und eine Segelyacht zusammengestoßen. Zwei Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren stundenlang im Einsatz.
Am Donnerstagmorgen alarmierte die Verkehrszentrale Cuxhaven der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung gegen 6.40 Uhr die Rettungsleitstelle See der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), das Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Bremen.
Auf der Außenelbe, etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) westnordwestlich der unbewohnten kleinen Insel Scharhörn, waren etwa auf Höhe der Tonne 5 ein Frachtschiff und eine Segelyacht zusammengestoßen.
Das 89 Meter lange Küstenmotorschiff “Lotta”, das von Rouen in Frankreich nach Klaipėda in Litauen unterwegs war, blieb bei der Kollision nahezu unbeschädigt. Dagegen erlitt die 9,50 Meter lange Segelyacht auf dem Weg nach Norderney schwere Schäden an Rumpf und Takelage. Ihr Skipper aus dem niedersächsischen Hude blieb ebenso unverletzt wie die Besatzung des Frachters.
Die Seenotrettungskreuzer “Anneliese Kramer” von der Station Cuxhaven und “Hermann Marwede” von der Station Deutsche Bucht/Helgoland nahmen Kurs auf die Unglücksstelle im stark befahrenen Revier der Außenelbe. Die “Lotta” blieb zunächst in der Nähe, machte einen Stand-by. Bis zum Eintreffen der Seenotretter nahm eine weitere Segelyacht den Havaristen auf den Haken, um eine Strandung am nahen Scharhörn-Riff zu verhindern.
Skipper stand sichtlich unter dem Eindruck der Ereignisse
Das Tochterboot der “Hermann Marwede” mit dem Namen “Verena” fuhr bei Nordostwind von fünf Beaufort und etwa einem Meter Seegang längsseits der schwerbeschädigten Yacht. Dort setzte es einen Seenotretter über. Dieser kümmerte sich um den allein segelnden Skipper, der sichtlich unter dem Eindruck der Ereignisse gestanden habe, wie die DGzRS mitteilt.
Nach dem Mastbruch hing das Segel so glücklich im Wasser, dass ein größerer Wassereinbruch verhindert wurde. “Das hat Schlimmeres verhindert, denn nur etwa zwei Handbreit über der Wasserlinie klaffte ein großes Loch in der Backbordseite des Rumpfes”, berichtet Hanno Renner, Vormann des Seenotrettungskreuzers “Anneliese Kramer”.
Das Tochterboot “Mathias” der “Anneliese Kramer” nahm die Yacht auf den Haken und übergab sie später an den Seenotrettungskreuzer. Gegen 12.20 Uhr traf der Schleppverband in Cuxhaven ein. Der Skipper benötigte keine medizinische Hilfe. Polizei und Seemannsmission kümmerten sich um ihn.
Folgende Fotos hat uns Claus Biernoth sen. übermittelt: ‘Spektakuläre Fotos vor unserer Haustür, wer ist wohl der Schuldige, ein Kommentar unserer Lotsen wäre prima.’