Fischdampfer im Kriegsdienst

Eine Ausstellung des Förderverein Schifffahrtsgeschichte Cuxhaven e.V. im Museum ‘Windstärke 10’.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges fand die hoffnungsvolle Entwicklung der Cuxhavener Fischdampferflotte und des Seefischmarktes eine jähe Unterbrechung. Zunächst konnten sich alle Cuxhavener Schiffe in Sicherheit bringen.

Die bei Island befindlichen Schiffe, darunter auch fünf aus Cuxhaven, wurden durch ein Motorboot des deutschen Konsuls über den Kriegsbeginn unterrichtet. Sie nahmen Kurs auf Norwegen wo sie vorerst in Bergen aufgelegt wurden. Im November 1914 kehrten sie durch neutrale Hoheitsgewässer in die Heimat zurück.

Bis Ende 1914 waren schließlich alle Cuxhavener Fischdampfer gegen Zahlung einer Chartergebühr in den Dienst der Kaiserlichen Marine eingestellt. Gleich bei Kriegsbeginn, am 1. August 1914, um 16.10 Uhr, verließ der Fischdampfer „Senator Schramm” nach Instruktion durch Fischereidirektor Duge und Erhalt eines Passierscheines der Kaiserlichen Kommandantur den Cuxhavener Hafen.

Unter Führung von Kapitän Paul Klitzkowski sollten die sich auf den Fangplätzen der Nordsee befindlichen zahlreichen deutschen Segelfischer (hauptsächlich aus Finkenwerder) von der Eröffnung der Feindseligkeiten in Kenntnis gesetzt werden. Am 7. August um 10.15 Uhr, nachdem 58 Fischereifahrzeuge gewarnt worden waren, traf „Senator Schramm” wieder im Cuxhavener Fischereihafen ein. „Senator Schramm” wurde anschießend von der Marine für kurze Zeit als Kriegsfeuerschiff „RII” (Reserve) für Kriegsfeuerschiff „D” (Jade) eingesetzt und kam im November 1914 zur Nordsee-Vorpostenflottille. Die von der Marine zu zahlende Vergütung betrug 125 Mark täglich.

Das 1913 erbaute Schiff überstand den Krieg, wurde am 27. Februar 1919 an die Cuxhavener Hochseefischerei AG zurückgegeben und am 8. März 1939 zum Abbruch verkauft.

Alles zu dieser Geschichte und den 98 Cuxhavener Fischdampfern, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg vom Kriegseinsatz nicht zurückgekehrt sind, zeigt der Förderverein Schifffahrtsgeschichte e.V. in Zusammenarbeit mit dem Museum „Windstärke 10″ in einer Ausstellung, die ab dem 23. Dezember im Museum zu sehen ist.

Alle Unterlagen und Fotos stammen aus der Sammlung Kokot / Huthsfeldt.

 


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